Spiegelreflexkameras – Was du über DSLRs wissen solltest!

Spiegelreflexkamera auf einem Stativ mit Meer im Hintergrund.

Vielleicht hast du ja schonmal von Spiegelreflexkameras gehört oder weißt zumindest, dass sie existieren. Vielleicht hast du ja sogar auch selbst eine. 

Ganz egal, in diesem Artikel soll es um die Spiegelreflexkamera gehen. Darum, warum sie überhaupt so heißt, wie sie funktioniert und, ob sie überhaupt noch einen Kauf wert ist. Schließlich wird sie nach und nach von der spiegellosen Kamera abgelöst.

Spiegelreflexkameras sind Kameras, die einen Spiegel nutzen, um das Bild, das durch das Objektiv fällt, in den Sucher umzuleiten. Nimmt man ein Bild auf, klappt der Spiegel um, sodass der Sensor der Kamera belichtet wird. 

Spiegelreflexkamera BASICS

Nikon DSLR vor schwarzem Hintergrund

Wie funktioniert eine DSLR?

Eine Spiegelreflexkamera, oft als DSLR (Digital Single-Lens Reflex) bezeichnet, ist eine spezielle Kamera. Sie nutzt ein Spiegel- und Prismensystem, um das Bild, das durch das Objektiv einfällt, in den Sucher umzuleiten. Das bedeutet, dass du genau das siehst, was die Kamera aufnimmt. Dieses System ermöglicht eine präzise Bildkomposition und Fokussierung.

Wenn du den Auslöser drückst, klappt der Spiegel hoch. Das Licht fällt direkt auf den Bildsensor, der das Bild digital erfasst. Dieser Vorgang ist schnell und effizient. Viele DSLRs können mehrere Bilder pro Sekunde aufnehmen.

Seit wann gibt es DSLRs?

Spiegelreflexkameras gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Damals nutzten sie noch fotografische Filme als Aufnahmemedium. Die erste kommerzielle digitale Spiegelreflexkamera erschien 1991. Seitdem haben sie sich rasant weiterentwickelt.

Frühe DSLRs waren meist sehr teuer und komplex. Doch mit der Zeit wurden sie erschwinglicher und waren auch einfacher zu bedienen. Heute sind sie sowohl bei Profis als auch bei Hobbyfotografen beliebt. Auch, wenn sie seit einigen Jahren weitestgehend von spiegellosen Kameras abgelöst werden.

Vorteile einer DSLR

DSLRs gehören zu den Systemkameras. Das heißt, dass Objektiv und Body (so nennt man das Gehäuse einer Kamera) nicht fest miteinander verbunden sind. Dadurch kannst du die Kamera an unterschiedliche Aufnahmesituationen anpassen, indem du einfach das Objektiv austauschst. Von Weitwinkel- bis Teleobjektiven ist alles möglich.

Ein weiterer Vorteil ist die Bildqualität. DSLRs haben große Sensoren, die mehr Licht einfangen können. Das führt zu klareren und detailreicheren Fotos. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen zeigen DSLRs ihre Stärke.

Zudem bieten DSLRs eine hervorragende Akkulaufzeit. Da der optische Sucher keinen Strom benötigt, kannst du länger fotografieren. Das ist besonders auf Reisen oder bei längeren Shootings ziemlich praktisch.

DSLRs sind robuste und langlebige Kameras. Sie sind oft wetterfest und ziemlich widerstandsfähig. Das macht sie ideal für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen. Egal ob bei Regen, Schnee oder Staub, DSLRs machen meist alles mit.

Funktionsweise einer DSLR

Nikon Spiegelreflexkamera auf weißem Untergrund

Der optische Sucher und das Spiegelprinzip

Wenn du durch den Sucher einer DSLR schaust, siehst du genau das Bild, das du aufnehmen wirst. Das liegt am Spiegel- und Prismensystem der Kamera. Licht fällt durch das Objektiv auf einen Reflexspiegel, der es um 45 Grad nach oben lenkt. Dort trifft es auf einen Pentaprisma, der das Licht umleitet und durch den Sucher sichtbar macht.

Dieses System ermöglicht dir eine direkte Sicht auf die Szene, ganz ohne Verzögerung. Das ist besonders bei schnellen Bewegungen nützlich. Du siehst sofort, was sich im Bildausschnitt verändert. So kannst du schnell reagieren.

Der Belichtungsprozess

Wenn du den Auslöser drückst, klappt der Spiegel hoch und blockiert den Weg zum Sucher. Das Licht fällt nun direkt auf den Bildsensor. Gleichzeitig öffnet sich der Verschluss und lässt das Licht für eine festgelegte Zeit auf den Sensor fallen. 

Während dieser kurzen Belichtungszeit wird das Bild aufgenommen. Danach schließt sich der Verschluss wieder und der Spiegel klappt zurück. Du kannst wieder durch den Sucher schauen und das nächste Bild vorbereiten.

Der Belichtungsprozess ist blitzschnell. Manche DSLRs können das mehr als zehn Mal pro Sekunde wiederholen. So kannst du schnelle Serienaufnahmen machen. Das ist besonders praktisch bei Sport- und Actionfotografie.

Bildverarbeitung und Speicherung

Nach der Belichtung beginnt die Bildverarbeitung. Der Sensor hat das Licht in elektrische Signale umgewandelt. Diese Rohdaten müssen nun verarbeitet werden.  Diese Aufgabe übernimmt der Bildprozessor.

Der Prozessor wandelt die Daten in ein Bildformat um, das du speichern und anschließend anschauen kannst. Oftmals kannst du zwischen JPEG und RAW wählen. JPEGs sind kleiner und sofort verwendbar. RAW-Dateien bieten mehr Bearbeitungsmöglichkeiten, sind aber größer.

Die fertigen Bilder werden auf einer Speicherkarte gespeichert. Die meisten DSLRs unterstützen normale SD-Karten. Du kannst die Karte dann einfach entnehmen und die Bilder auf deinen Computer übertragen.

Ein Vorteil der DSLR ist die schnelle Bildverarbeitung. Selbst bei hohen Auflösungen geht das in Sekundenschnelle. So kannst du ohne größere Verzögerungen weiter fotografieren.

Bekannte DSLR-Modelle und ihre Besonderheiten

Nikon D850

Die Nikon D850 ist eine der besten DSLRs auf dem Markt. Mit ihrem 45,7 Megapixel BSI-Sensor bietet sie eine ziemlich gute Bildqualität. Sie ist bei Landschafts- und Porträtfotografen gleichermaßen beliebt. Der große Sensor ermöglicht sehr detailreiche Aufnahmen mit tollem Dynamikumfang.

Ein weiteres Highlight der D850 ist die schnelle Serienbildgeschwindigkeit. Mit bis zu 7 Bildern pro Sekunde kannst du schnelle Bewegungen perfekt einfangen. Auch der Autofokus ist präzise und schnell, ideal für Action- und Sportfotografie. Zudem verfügt die D850 über eine 4K-Videoaufnahme.

Für Naturfotografen ist die Wetterfestigkeit der D850 ein großer Vorteil. Sie ist ziemlich robust gebaut und hält auch schwierigen Bedingungen stand. Die Nikon D850 ist ein wahres Arbeitstier für professionelle Ansprüche.

Canon 5D Mark IV

Die Canon 5D Mark IV ist ein weiteres Spitzenmodell unter den DSLRs. Mit ihrem 30,4 Megapixel Vollformatsensor liefert sie beeindruckende Bilder. Der Dual Pixel Autofokus sorgt für schnelle und präzise Scharfstellung.

Ein besonderes Merkmal der 5D Mark IV ist die 4K-Videoaufnahme. Sie eignet sich also nicht nur für Fotos, sondern auch für professionelle Videoaufnahmen. Der integrierte Touchscreen erleichtert die Bedienung und ermöglicht eine schnelle Steuerung der Kameraeinstellungen.

Die Canon 5D Mark IV hat auch eine hervorragende Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. Dank des breiten ISO-Bereichs kannst du auch bei wenig Licht rauscharme Bilder aufnehmen. Das macht sie ideal für Innenaufnahmen und Nachtfotografie.

Pentax K1 Mark II

Die Pentax K1 Mark II ist speziell für Landschafts- und Astrofotografen interessant. Mit ihrem 36,4 Megapixel Vollformatsensor fängt sie sehr viele Details ein. Ein besonderes Feature ist der eingebaute Astrotracer. Damit kannst du beeindruckende Aufnahmen vom Sternenhimmel machen, ohne dass die Sterne verwischen.

Die K1 Mark II ist robust und wetterfest. Sie ist für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen konzipiert. Das macht sie zur perfekten Begleiterin für Outdoor-Ausflüge.

Ein weiteres Highlight der K1 Mark II ist das bewegliche Display. Es lässt sich in verschiedene Richtungen neigen und drehen. So kannst du auch aus ungewöhnlichen Perspektiven fotografieren. Das ist besonders praktisch für kreative Aufnahmen.

Vergleich: DSLRs vs. spiegellose Kameras

Spiegellose Kamera und Spiegelreflexkamera von Canon vor schwarzem Hintergrund

Konstruktionsunterschiede

Der Hauptunterschied zwischen DSLRs und spiegellosen Kameras liegt im Aufbau. DSLRs nutzen ein Spiegel- und Prismensystem. Dieses leitet das Licht durch das Objektiv in den optischen Sucher. Bei spiegellosen Kameras fehlt dieser Spiegelmechanismus. Stattdessen wird das Licht direkt auf den Sensor geleitet und über einen elektronischen Sucher angezeigt.

Durch den fehlenden Spiegel sind spiegellose Kameras oft deutlich kompakter und auch leichter. Das macht sie ideal für unterwegs. DSLRs hingegen bieten durch den optischen Sucher ein unverzögertes Bild. Du siehst genau, was deine Kamera sieht, ohne jegliche Verzögerung.

Vor- und Nachteile

Beide Kamerasysteme haben ihre Vor- und Nachteile. DSLRs punkten mit einer längeren Akkulaufzeit. Da der optische Sucher keinen Strom benötigt, hält der Akku länger. Außerdem sind viele gebrauchte DSLRs mittlerweile zu günstigen Preisen erhältlich. Das macht sie zu einer attraktiven Option für Fotografie-Einsteiger.

Spiegellose Kameras bieten jedoch einige moderne Vorteile. Der elektronische Sucher zeigt dir das Bild genauso, wie es der Sensor erfasst. So siehst du also schon vor der Aufnahme, wie dein fertiges Bild aussehen wird. Zudem sind spiegellose Kameras oft etwas besser in der Videoaufnahme. Sie bieten fortschrittlichere und schnellere Autofokus-Systeme und auch bessere Videofunktionen.

Ein weiterer Vorteil von spiegellosen Kameras ist ihre Kompaktheit. Sie sind leichter und kleiner, was sie ideal für Reisen macht. Allerdings haben sie manchmal auch eine kürzere Akkulaufzeit. Das liegt daran, dass der elektronische Sucher und der Bildschirm ständig Strom verbrauchen.

Einsatzgebiete und Nutzungsempfehlungen

Welche Kamera für dich die richtige ist, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Wenn du viel unterwegs bist und eine leichte, kompakte Kamera bevorzugst, könnte eine spiegellose Kamera ideal sein. Sie ist handlicher und bietet einige moderne Technologien, die dir das Fotografieren erleichtern.

Für Sport- und Actionfotografie sind DSLRs oft die bessere Wahl. Der schnelle und präzise Autofokus und die längere Akkulaufzeit sind hier von Vorteil. Auch bei extremen Wetterbedingungen sind DSLRs oft robuster und widerstandsfähiger.

Wenn du gerne Videos aufnimmst, bietet eine spiegellose Kamera Vorteile. Die fortschrittlichen Autofokussysteme und die hohe Videoqualität sind hier entscheidend. Viele spiegellose Kameras bieten 4K-Video und andere Funktionen, die dir das Filmen erleichtern.

Beide Kamerasysteme haben ihre Vor- und Nachteil. DSLRs sind robust, langlebig und bieten eine top Bildqualität. Spiegellose Kameras sind kompakt, leicht und technisch natürlich etwas weiter. Dafür aber auch etwas teurer. Die Entscheidung hängt davon ab, was du von deiner neuen Kamera erwartest und wie viel du investieren möchtest.

Solltest du dir noch eine DSLR kaufen?

Nikon DSLR mit OVP und Zubehör

Aktueller Markt und Verfügbarkeit

Der Markt für DSLRs hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Viele Hersteller konzentrieren sich inzwischen nur noch auf ihre spiegellosen Kameraserien. Neue DSLR-Modelle erscheinen eigentlich kaum noch. Canon und Nikon haben ihre letzten DSLRs veröffentlicht und fokussieren sich seit einigen Jahren komplett auf spiegellose Systeme.

Dennoch gibt es noch einige hervorragende DSLRs auf dem Markt. Modelle wie die Nikon D850 und die Canon 5D Mark IV sind weiterhin erhältlich. Auch Pentax bleibt den DSLRs treu und bringt neue Modelle heraus. Gebrauchte DSLRs sind ebenfalls eine attraktive Option, da viele Fotografen auf spiegellose Systeme umsteigen und ihre alten Kameras verkaufen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein großer Vorteil von DSLRs ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Gebrauchte Modelle sind oft zu erschwinglichen Preisen zu bekommen. Eine gebrauchte Nikon D500 beispielsweise bietet eine sehr gute Autofokus-Leistung und Bildqualität zu einem Bruchteil des Neupreises.

Auch neue DSLRs bieten viel für ihr Geld. Die Canon EOS 90D ist eine günstigere Option mit einigen modernen Funktionen. Sie eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittenere Fotografen. Wenn du in die Fotografie einsteigen möchtest, kann eine DSLR eine ziemlich kostengünstige und leistungsfähige Wahl sein.

Ein weiterer Punkt, den du unbedingt auch beachten solltest, sind die Objektive. Die neusten Objektive für spiegellose Kameras können manchmal ganz schön teuer werden. Objektive für Spiegelreflexkameras sind in den letzten Jahren deutlich im Preis gefallen und vor allem gebraucht, kannst du häufig ganz schöne Schnäppchen machen. So kannst du gleich von Beginn an, mit Top-Objektiven fotografieren.

Zusammenfassung

Die Zukunft der DSLRs mag ungewiss erscheinen, doch sie bieten nach wie vor viele Vorteile. Die robuste Bauweise und die lange Akkulaufzeit sind weiterhin unschlagbar. DSLRs sind bewährte Arbeitspferde, die auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig funktionieren.

Trotz der Fokussierung auf spiegellose Systeme entwickeln einige Hersteller weiterhin DSLRs. Pentax hat kürzlich die K-3 Mark III auf den Markt gebracht, eine moderne DSLR mit vielen fortschrittlichen Funktionen. Auch in Zukunft wird es daher eine Nische für DSLRs geben.

Für Fotografen, die Wert auf ein direktes, unverzögertes Sucherbild legen, bleibt die DSLR eine ausgezeichnete Wahl. Der optische Sucher zeigt das Bild genau so, wie es ist, ohne jegliche Verzögerung. Das kann besonders in der Sport- und Actionfotografie von Vorteil sein.

Zusammengefasst bleibt die DSLR eine wirklich gute Option, besonders für diejenigen, die eine robuste und zuverlässige Kamera ohne viel Schnickschnack suchen. Sie bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine breite Auswahl an Zubehör. Auch wenn die Zukunft spiegellos ist, haben DSLRs noch lange nicht ausgedient. Und mal ehrlich: Würdest du bei einem Bild den Unterschied zwischen einer spiegellosen Kamera und einer Spiegelreflexkamera erkennen?

Wenn du dich für weitere Artikel zum Thema Fotografieren interessierst, schaue dich mal auf meinem Blog Sergej Away um. Mit meinen Artikeln möchte ich dir dabei unterstützen, bessere Fotos zu schießen und vor allem die Technik dahinter besser zu verstehen. Bis zum nächsten Mal! 

Dein Sergej

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